18 Januar 2014
Glück
„Die Stimmung war ruhig und gelöst. Die meisten sahen entspannt, manche sogar glücklich aus. Womöglich verstellten sie sich ein wenig. Man verstellt sich bereits, wenn man seine Wohnung verlässt. Man setzt ein anderes Gesicht auf. Glück und Unglück ziehen einander bekanntlich an und so versucht man, ein wenig glücklicher auszusehen, als man tatsächlich ist, um das große Glück anzuziehen oder das Unglück abzuwehren. So ähnlich erging es mir auch. Ich war vor einer Woche mit der Arbeit am Roman fertig geworden und fühlte neben Erschöpfung und Stolz vor allem den Wunsch nach Glück. Also ging auch ich ein wenig glücklicher aus dem Haus, als ich wirklich war: um das Glück herauszufordern. Unglückliche Menschen haben nie Glück. Das Glück geht an ihnen vorüber und sie erkennen nicht, dass sie es hätten ergreifen müssen, dass das Glück nur darauf wartet, ergriffen zu werden. Sie erkennen lediglich, dass es wieder einmal an ihnen vorübergegangen ist. Diese Erkenntnis ist der unwandelbare Kern allen Unglücks.“ So steht’s in Aléas Ich, hier.
Wenn auch nicht jede Zeile gleich erhellt:
geschehn aus unablässigem Bestreben.
Aléa hat’s hierher gestellt,
und zwar soeben.
Geschrieben: Januar 18th, 2014 unter "Aléas Ich", kurz