29 April 2013
Mit dem kommenden Artikel wird es enden: das Blog ALEATORIK
Wiederholt angekündigt, geht das hier nach exakt vier Jahren zu Ende. An meinem dreißigsten Geburtstag, am 1. Mai 2013 höre ich mit diesem Blog auf. Auch wenn es drei Jahre Spaß gemacht hat. Mit diesem Artikel hat es begonnen und mit dem kommenden Artikel, dem 505, wird es enden. So ist es auch in “Aléas Ich“: es fängt mit dem ersten Eintrag in diesem Blog an und endet mit dem letzten.
Sollte darüber hinaus noch der Erwähnung Wertes zu vermelden sein – Hinweise auf Lesungen oder Rezensionen o. ä. – wird das nicht ‚oben‘ im Blog stehen, sondern unter dem nächsten Artikel. Als Abschied, als Verabschiedung von den Lesern und von dem, was hier passiert ist, wird der kommende Artikel ‚oben‘ stehen bleiben. Hier besteht noch ein letztes Mal die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen. Diese Funktion, die ein Blog kennzeichnet, die nämlich, sich einzumischen, sich zu beteiligen und den Textverlauf – und den der Welt – zu beeinflussen, endet mit diesem Artikel. Anders ausgedrückt: das letzte Wort habe ich! Mein aleatorisches Ich. Nicht mein echtes kleines ich. Das würde ich hier niemals ausstellen. Mag sein, dass manche den Begriff der Authentizität hoch schätzen, ich finde, er hat in der Literatur nichts zu suchen. Und das hier – das habe ich immer dazu gesagt – ist Literatur.
Ich bedanke mich bei jenen, die mit ihrem literarischen Verständnis etwas zu diesem Blog beigetragen haben, namentlich bei Alice, die sich, obwohl sie sich verabschieden wolle, als die regelmäßigste Kommentatorin gezeigt hat. Vor allem, seit die Differenz zwischen Ich und ich bekannt geworden ist. Weil sie etwas von Differenz versteht. Weil sie weiß, dass der andere anders ist und dass man ihn nicht gleich machen kann, seine Differenz – auch in der Liebe nicht – auslöschen kann, weil man ihn dann nur zur Selbstbestätigung missbraucht, um sich seiner eigenen Identität zu versichern. Ich bedanke mich bei Avenarius, der allerdings schon länger in der Versenkung verschwunden ist, beim Direktor vom Hotel Abgrund: Bersarin; und, weniger werdend, bei NO; nach langer Pause wieder Norbert Schlinkert; lange nicht mehr hier gewesen: Thorsten Krämer; und auch Iris Nebel, die mir in den vergangenen Tagen noch einmal schrieb, dass sie die „unheimlich feinfuehlige, zart und jugendlich erscheinende Aléa, (aber nicht die manchmal etwas egozentrische und selbstgefaellig erscheinende)“ sehr mochte. Ich hatte geantwortet, dass ich von Egozentrik und Selbstgefälligkeit in meinem Charakter oder Verhalten nichts gespürt oder gewusst habe, und dies vielleicht aus einer Art Selbstschutz entstanden sei: der Angst vor der Entdeckung. Das hat mir also nicht geholfen. Ich hätte das gerne weiter so beibehalten, meine Texte unter meinem Namen veröffentlicht. Dazu werde ich mich noch an einem anderen Ort äußern.
Wohl muss oder müsste ich mich auch noch bei anderen bedanken, die hier etwas beigetragen haben: ich erinnere mich noch an einige wenige, ohne mich allerdings genau an sie zu erinnern. Ich erinnere mich nur an etwas, das einmal war und nun nicht mehr ist. Und das sollte Ihnen auch so gehen. Machen Sie es gut!
Wenn auch nicht jede Zeile gleich erhellt:
geschehn aus unablässigem Bestreben.
Aléa hat’s hierher gestellt,
und zwar soeben.
Geschrieben: April 29th, 2013 unter Allzupersönliches, voluminös
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Datum/Uhrzeit 29. April 2013 um 13:15
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